Inhalt: Als das abgelegene Kloster unter Äbtissin Isabelle de Melancourt scheinbar wie aus dem Nichts überfallen wird, kann die junge Nonne Donata entkommen und holt Hilfe.
Dabei trifft sie auf die (schon aus den vorherigen Romanen bekannten) Kibitzsteiner Marie und Michel, die gerade beim Würzburger Fürstbischof zu Gast sind. Hinzu kommt außerdem
Donatas versprochener Ehemann Hartwin von Frommberg. Gemeinsam können diese das Kloster und die übrigen Nonnen befreien. Der Anführer der Hammerkreuzritter, die das Kloster überfallen
hatten, ist auf einer fanatischen Suche nach dem Heiligen Gral, der angeblich von Raoul de Melancourt, einem Ahnen Isabelles de Melancourts, aus dem heiligen Land nach Deutschland kam. Auch
Isabelle macht sich gemeinsam mit der ehemaligen Wanderhure Marie und Co. auf die Suche und muss dabei viele Aufgaben bestehen.
Cover: Auf dem Cover kann man im Hintergrund ein Kloster sowie einen blauen Teich erkennen. Dieser hat im Buch eine gewissen Bewandtnis, die ich aber nicht vorweg nehmen
möchte. Im Vordergrund sieht man Isabelle de Melancourt (erkennt man am roten Haar) mit dem Heiligen Gral in der Hand. Das Cover passt also absolut zur Story, es gibt nach Lesen des Buches keine
andere Interpretationsweise, denke ich zumindest. ;)
Meinung zu Schreibstil und Inhalt: Für die etwa 670 Seiten habe ich vier Tage benötigt. Das heißt, ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen und auch der Schreibstil war
sehr flüssig. Die Charaktere sind, wie von dem Autorenpaar gewohnt, sehr lebhaft gestaltet. Außerdem waren die Umgebungs- und Handlungsbeschreibungen wirklich gut gelungen. Neben dem
realistischen und historischen Part merkt man bei Iny Lorentz einfach, dass in jedem Roman die Guten gut und die Bösen böse sind. Marie war mir anfangs auch leider sehr unsympathisch und zu sehr
als Edeldame dargestellt. Kannte ich aus den anderen Büchern nicht und hat sich auch glücklicherweise im Laufe des Buches geändert. Der Handlungsstrang mit den Osmanen war ebenfalls gut
eingearbeitet, war aber an manchen Stellen eigentlich gar nicht nötig.
Fazit: Die List der Wanderhure ist ein gelungener Roman, der super in die Wanderhuren-Reihe passt. Außerdem war es eine tolle Idee, Nepomuk und Isabelle in die reguläre
Reihe einzuführen. Der Roman gibt einen guten Einblick in die grausame Welt des Mittelalters. Einen kleinen Abzug gibt es, weil die Wortwahl teilweise zu umgangssprachlich war und ich das Buch
insgesamt mit der Reihe vergleichend, nicht das Beste fand.
Daher: 4 von 5 Sternen! :)
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